Über mich

Es gibt einen Punkt im Leben eines Mannes, an dem er sich entscheiden muss...

24.04.2011

Es verändert einen...

Ein wunderschöner Tag, die Sonne scheint auf das Rot des Kleides, die Vögel zwitschern ein Melodie passend zur Kapelle und am Himmel wagte es keine Wolke ihr diesen Tag zu versauen.
Das Ganze im Freien abzuhalten war eine geniale Idee, dachte sie sich.
Alles war soweit vorbereitet, er zwängte sich gerade in seinen schwarzen Anzug, sie hatte ihr Kleid, die alte Hallskette ihrer Großmutter, die Ohrringe ihrer Freundin und die blaue Spange in ihrem säuberlich hochgesteckten Haar. Auch wenn man die Locken in ihren Haaren immernoch sehen konnte.
Sie muss zugeben, dass sie sich lange dagegen gesträubt hat, sie wollte nie etwas endgültiges, sich alle Wege offen halten, doch bei ihm hatte sie sich das erbarmt und ja gesagt.
Der Marsch ertönte, alle Gäste standen auf und richteten ihre Blicke auf eine große, hölzerne Tür. Sie nahm den Arm ihres Vaters und schritt hinaus in Freie.

Die Aufregung lies ihr Herz bis zu ihren Kehle hinauf pochen, sie nahm jeden Schlag genau wahr. Alle starrten sie an, jedoch löste sich ,just in dem Moment als sie auf der geschmückten Rasenfläche erschien, sämtliche Zweifel über diese Verbindung, all die Skepsis und alle das Tuscheln, in Entzückung über Sie auf. Sie alle waren hin und weg, von ihrem Kleid.
Es war nicht traditionell weiss, es war knallrot, ein sehr starkes Rot. Es war ein trägerloses, langes, mit Spitze verziertes, weinrotes Kleid. Es hatte einen tiefen Rückenausschnitt der wie ein Korsett zusammen geschnürt war.
Ihre rot-schwarzen Schuhe blitzen unter ihrem Kleid hervor, sie konnte sich noch gut an die Shoppingtour erinnern in der sie diese Schuhe ergattert hatte. Es war ein reiner Zufall, dass sie sie fand. Zwar dachte sie das 12cm Absätze etwas zu viel wären, doch am Ende war ihr das völlig egal, dafür waren die Schuhe viel zu bezaubernd.
Der Schleier war relativ schlicht gehalten, nicht gerade sehr auffällig, jedoch verdeckte er die blaue Spange in ihrem Haar. Er war nicht sonderlich lang, jedoch wirkte die rote Stoff optisch sehr. Es betonte perfekt ihre braunen, lockigen Haare.
Der Strauss war ebenfalls sehr schlicht, einige weiße, rosa und rote Rosen zierten den Strauß. Die Blumen wurden von einem Roten Band zusammengehalten und von einer großen Schleife geziert.
Sie sah einfach nur fantastisch aus!

Sie ging jeden Schritt synchron mit ihrem Vater und rhythmisch perfekt zur Melodie des Marsches. Als sie nach vorne sah entdeckte sie ihre Hochzeitsgesellschaft. Ihre Freundinnen, die ihr als Brautjungfern assistieren, Den Pfarrer, der extra auf diese Trauung gewartet hatte, die Freunde ihres Mannes, stattliche Männer in Anzügen als Trauzeugen und natürlich Ihn.
Sie sah in diesem Moment zum ersten Mal bewusst ihren Bräutigam. Er stand relativ selbstbewusst in seinem Schwarzen Anzug, dem weissen Hemd und der roten Krawatte da. Ein wenig war im dann doch die Aufregung anzumerken.
Er schaute sie mit einem liebevollen Blick an, lächelte und erwartete sehnsüchtigst ihr Ankommen. In seinen Augen konnte man seine Liebe zu ihr deutlich sehen, generell wechselte sein Blick wenn er sie ansah, er wurde jedes Mal sanfter und zarter. Für sie gab er seine harte Schale auf.
Als sie ihn da stehen sah, sah wie er sich auf sie freute, sah wie die Hochzeitsgäste sie und ihr Kleid anpriesen, verflogen mit einem Mal nun auch alle ihre Zweifel. Sie war nun fest entschlossen es zu tun.

Es ist interessant wie einen ein Gefühl verändern kann. In einem Moment glaubt man noch fest an sein Weltbild, hat über Jahre hinweg seine Hypothesen für sich bewiesen, ist mit den Konsequenzen im Reinen und just kommt eine Person die all das, an das man glaubt in Frage stellt. Eine Person die all die Antworten, alle Vermutungen, ja selbst die Fragen, neu mischt und so neue Antworten fordert. Sie stellt die Frage nach Gott und der Welt erneut und fragt auch erneut nach der Liebe.
Denn genau das ist es, was dich all deine Theorien über Bord werfen lässt. In einem Moment bist du zum Dummen geworden, der außer seiner Liebe nichts mehr hat.
Auch wenn das jetzt ziemlich negativ klingt, es ist ein geniales Gefühl.
Ich habe mir die Liebe lange Zeit, durch eine chemische Reaktion im Gehirn erklärt, nichts als Hormone, ein evolutionärer Mechanismus damit wir nicht aussterben. Doch nun stehe ich mit meinen alten Antworten und sie scheinen nicht mehr zu passen. Das Puzzle meiner Welt ist dadurch zerstört worden. 
Jetzt kann ich die Liebe, oder besser meine Liebe nicht mehr nur durch Parrungsdrang erklären, denn das allein ist es nicht mehr. Vielmehr ist es ein Gefühl von benötigtem Zusammenhalt, man braucht den anderen, man macht sich von ihm abhängig und man macht es freiwillig. Man macht es aus Liebe.
Man möchte in ihrer Nähe sein, man möchte sie an sich einfach nur den ganzen Tag bewundern, ihre Eleganz sichten und durch ihre Schönheit dahinschmelzen.
Sie macht die Dinge einzigartig.

Sie war bei ihrem Bräutigam an gekommen und schaute nun auf den Pfarrer. Er fing an mit seiner normalen Predigt über die Ehe, er erzählte etwas zu ihren Personen und dann begann der wichtige Teil.

Der Pfarrer drehte sich zum Bräutigam, schaute ihn tiefen Blickes an und begann: "So frage ich dich, Willst du die hier anwesende Braut zu deiner Frau, vor Gottes Augen, nehmen? Willst du sie liebe und ehren, ihr den Rücken stärken und sie auf Händen tragen, bis das der Tod euch scheidet?"
"Ja, ich will."


Liebe ist ein herrliches Gefühl. Man wird durch sie erwachsener. Man übernimmt Verantwortung für sie und möchte seine Frau versorgen und sie vorallem verwöhnen. Man möchte ihr nur das Beste schenken und auch wenn sie einen dann immer als Spinner darstellen, ganz verlegen rot werden und meinen, dass das zu viel wäre, freuen sie sich immer darüber. 
Der Gesichtsausdruck den sie dabei haben, das strahlen in ihren Augen, dieses wunderschöne Lächeln, die kleinen, roten Flecken auf ihren Wangen, dafür leben wir Männer dann. Wir wollen so oft wie nur möglich diesen Ausdruck in ihren Gesichtern sehen.
Früher dachte ich immer, das Beziehungen ein wenig antiquiert sind, das es zwar so etwas wie die große Leibe gibt, jedoch nicht in der Form wie sie einem immer beschrieben wurde. Ich dachte mir Disney wäre etwas für kleine Mädchen und es würde nicht in der Realität bestehen. Doch nun, weiss ich nicht wer recht hat. Ich gelange mit jeden Tag mehr an ihrer Seite, weiter zur Disney-Fraktion. 
Jetzt weiss ich das ich nach nichts anderem gesucht hatte, die ganze Zeit hatte ich nach der Beziehung gesucht und sie nun, in meinen jungen Jahren, glücklicherweise gefunden. 
Wobei das "bis das der Tod uns scheidet" wörtlich zu nehmen ist, hoff ich doch.

Nun drehte er sich zur Braut um. Er schaute sie mit einem tiefen Blick an und begann seine Frage: "Auch frage ich dich, willst du den hier anwesenden Bräutigam zu deinem Mann, vor Gottes Augen, nehmen? Willst du ihn lieben und ehren, ihm den Rücken stärken und dich von ihm tragen lassen, bis das der Tod euch scheidet?"

Ihr stiegen die Tränen in die Augen und sie sagte:" Ich...


Pain

17.03.2011

In Ewigkeit...

Ein ewiger Kampfplatz, eine Arena die die Zeit überdauerte, ein Feld das existierte bevor Zeit und Materie geschaffen waren.
Zweit Kontrahenten die verschiedener nicht sein könnten, Zwei Personen die sich den gegenseitigen Gegensätzen verschrieben hatten und vor allem der Auslöschung des Anderen.
Ein Kampf der älter nicht sein kann, ein Krieg der Zeit überdauern wird und in jedem von uns schlummert. Es ist der Antrieb in jeden von uns und jeder stellt sich irgendwo in seinem Leben auf die eine oder andere Seite.
Sie haben viele Namen: Licht und Finsternis, Gut und Böse, Gott und Luzifer.
Doch letztendlich stellen sie die Kämpfe in jeden von uns dar. Der Kampf in uns, der Kampf der über unser Schicksal entscheidet und der die ganze Zeit ausgetragen wird. Immer, zu jeder Zeit, an jedem Ort.
An sich stehen sie auf zwei völlig getrennten Seiten:
Da wäre zum einen Gott. Eine Welt der Ordnung, eine Welt die von Gesetzen lebt. Sie funktioniert auf einem Fundament aus Vertrauen, Herzlichkeit und Liebe. In ihr spiegelt sich alles wieder was gut ist, was tapfer ist und wofür es sich zu sterben lohnt. Diese Welt ist vom Licht erfüllt, sie kommt ohne gar nicht aus, jeder Winkel ist erleuchtet und die Truppen des Lichts zeigen sich. Sie präsentieren eine mächtige Legion. Jeder Mann steht an seinem Platz und jeder beschützt den anderen. Keiner kämpft allein, zu keiner Zeit.
Sie treten in weißen Gewändern und glänzend silbernen Rüstungen an. Die Legion an sich blendet so ziemlich jeden Feind dem sie entgegen strahlt und die Strahlt in jede Richtung. Kein Fleck findet sich auf deren Kleidung, keine Spur von Schmutz, es scheint als sei ihre Kleidung wahrhaft jungfräulich, als hätte sie noch nie Dreck gesehen. Nicht mal vom Hörensagen gekannt.
Sie stürzen mutig in den Kampf, sie suchen die ehrenvolle Konfrontation mit ihrem Feind. Sie greifen von vorne an, um ihre Kraft zu demonstrieren. Sie benutzen glänzende Schwerter, Schwerter die einem schon vom bloßen Anblick Respekt einflössen, Schwerter die so sauberer sind wie das glänzend weiße Licht, dass sie ausstrahlen. Klingen die noch nie Blut gesehen haben und nie welches sehen werden, voraussichtlich...
In jedem brennt ein weißer Feuer der Liebe und der Ordnung. Doch steht hinter ihnen immer ihr eigener Schatten.
Auf der anderen Seite, Luzifer. Eine vom Dunkel verschluckte Welt. In ihr regiert Chaos, nur das pure Überleben zählt. Wenn man dort überleben wollte musste man zu töten bereit sein, seit man ein Baby war. Das erste was einem in dieser Welt beigebracht wird ist zu hassen. Ein Hass der die Grenzen von allem Vorstellbarem sprengt, der sich in den Klingen der Soldaten wiederspiegelt. Wobei hier Soldaten das falsche Wort ist, Meuchler sind es. Assassinen die sich in der Dunkelheit verstecken und auf ihre Chance zum Töten warten. Sie warten auf einen unaufmerksamen Moment von dir und das nur um dir in dieser Gelegenheit ihren Dolch in den Rücken zu rammen. Sollte man sie irgendwo einmal sehen, so ist der eigene Tod bereits besiegelt, denn das ist der einzige Grund warum sie sich zeigen.
Sie sind keine Legion, keine Einheit. Wenn ihr Kamerad neben ihnen stirbt so ist ihnen das egal, sie kennen dieses Wesen in dem Fall nicht. Sie kennen keinen aus den eigenen Reihen. Sie kämpfen einzig allein für sich selbst und die Sache des Bösen. Mehr kennen sie nicht, sie kennen das Gefühl von Liebe nicht, aber sie kennen den Geschmack von Blut.
Es ist ein sumpfiges Gebiet von dem nur wenig zu sehen ist. Alles liegt unter einem Schleier, einem dunklem Schleier. Er lässt kaum Licht zu, jedoch noch genug um zu sehen das der Sumpf ständig in Bewegung ist. Überall kreucht und fleucht etwas durch die Büsche, überall verstecken sich Meuchelmörder, hinter jedem Baum, in jedem Strauch, auf jedem Ast.
In ihrem, durch Schleim und Schlamm verfaulenden und von dreckigem und dunklen Leder gehaltenen, Herzen brennt ein schwarzes Feuer. Ein Feuer, das einzig und allein zum Zerstören existiert.
Doch für welche Seite wirst du dich entschieden?
Gehst du Pfad der Dunkelheit oder den des Lichtes. Für was wirst du kämpfen? Liebe oder Hass?
Wirst du eine Entscheidung treffen?
Solltest du eine treffen so beachte, solltest du das Gute wählen, sei wachsam denn das Böse wartet um dich niederzustrecken, es könnte in deinem eigenen Schatten lauern und auf seine Gelegenheit warten. Solltest du jedoch das Böse wählen, so beachte, dass du ohne Dunkelheit nichts bist. Du existierst nur in der Finsternis sicher, im Licht bist du der Gnade deines Gegners ausgeliefert.
Zu wem auch immer du dich zählst, so beachte eine große Regel:
Dieser Kampf darf nicht enden, denn beide brauchen einander um zu existieren, Das Licht braucht die Dunkelheit, denn ohne sie würde das Licht keinen Sinn machen. Es hätte keine Dunkelheit mehr zu besiegen und würde somit zum Nichts. Doch auch die Finsternis ist nichts ohne das Licht, denn so sehr die Finsternis auch in ihrer Welt regiert so sehr brauchen ihre Anhänger auch Licht zum Sehen.
Somit ist letztendlich gegeben, dass wir beide brauchen. Gott und Luzifer. Wir brauchen diesen Kampf um uns selbst zu finden. Um zu entschieden welche Seite in einem selbst die Oberhand hat, welche Seite in einem mehr strahlt als die andere.

Doch welche strahlt in dir?



Pain

03.03.2011

Lächeln

"Lächeln", sagte er sich," lächeln. Du musst jetzt lächeln."
Das war sein Mantra, das er sich jeden Tag wieder vorbettete. Jeden Tag wieder und wieder, teilweise sogar mehrmals täglich. Lächeln war sein Antrieb.
Er versuchte immer zu lächeln. Immer. Auch wenn es ihm nicht so gut ging, Hauptsache lächeln. Wobei gerade wenn es ihm nicht so gut ging, lächelte er. Eigentlich lächelte er immer.
Die Bahn fuhr mit einem quietschenden Geräusch in den Bahnhof ein. Wie immer bildete sich einen Wand um die einzelnen Eingänge. Man kam sich immer wie umzingelt vor, wenn man aus der Bahn ausstieg. Als ob sie einen nicht rauslassen wollen. Doch diesmal stand er auf Seiten der Mauer. Er stellte sich wie gewöhnlich an den Rand.
"Müssen ganz schön aggressive Menschen sein die sich direkt in die Mitte stellen. Sofortiger Augenkontakt mit dem ersten Aussteiger.", dachte er sich. An einigen Tagen kam es ihm, in solchen Situationen, vor, als ob es gleich zum Kampf kommen würde.
Vor einigen Wochen stand in der Mitte ein richtiger Bodybuilder. Er stand dort wie ein Fels, den man da hingesetzt hatte und der nicht mehr weichen wollte. Er stand dort und schaute einen an. Einfach nur an. Mit seinem eisig, todbringenden Blick schaute er einen an und man erfror fast innerlich.
Gott sei Dank hatte er diesen Kerl bisher nur einmal gesehen, er wusste nicht ob er noch so ein aufeinandertreffen mit ihm überlebte...
Er riss sich aus den Gedanken als er sich an die Bahnscheibe anlehnte. Er begann wieder sein Mantra aufzusagen. Es war sein Begleiter seit dem Zeitpunkt.
Er fing an die Leute in der Bahn zu beobachten. Das war generell sein Lieblings Hobby. Er fand es irgendwie witzig, zu zusehen wie die Leute in ihren Träumen und Sehnsüchten versanken und sich ihr Gesichtsausdruck wechselte. Ihm war jedes Mal bewusst, dass ihnen irgendwann in ihren Träumen klar wurde, dass sie davon bisher nichts erreicht hatten und wahrscheinlich auch nicht erreichen werden.
Irgendwie heiterte es ihn auf.
Wobei er teilweise gar nicht mehr wusste, ob es ihn wirklich aufheiterte oder es ihn bloß aufheiterte weil er das so spielte. Generell konnte er nicht mehr zwischen Spiel und Wirklichkeit unterscheiden. Er spielte die größte Zeit des Tages. Er tat es seit seinem persönlichen D-day. Sozusagen seinem Pearl Harbour...
Zurück zu seinem Mantra. "Lächeln, komm schon verdammt, lächeln.", dachte er sich.
Das war das einzige, das er sich immer wieder sagen musste, an sich konnte er ja alles andere, doch das Lächeln fiel ihm jeden Tag schwer. Er brauchte unglaublich viel Kraft in den ersten Tagen danach, um sich selbst zum Lächeln zu bringen. Generell fiel ihm damals alles noch schwer, jedes einzelne Gefühl fiel ihm schwer, alle die er imitieren musste fielen ihm schwer. Das einzige was er nicht spielen musste, war das Gefühl von Leere. Das konnte er immer darstellen. Das war sein Inhalt. Seine Füllung. Sein Ich.
An sich würde er die ganze Zeit mit einem solch deprimierten Gesichtsausdruck durch die Welt rennen, das selbst Grufties und Emos sich von ihm abwenden würden, da er ihnen wahrscheinlich zu deprimiert war.
So ging es ihm jeden Tag...
Doch er wollte seine Freunde nicht verschrecken, geschweige denn, dass sich einer um ihn Sorgen machen müsste. Er dachte sich immer, wo war das Mitleid, als er es hätte brauchen können?
Er machte seinen Freunden keine Vorwürfe, sie kannten ihn damals noch nicht und waren auch nicht mit ihm befreundet, aber er machte den Leuten einen Vorwurf, die ihn damals kannten und sein Leiden nicht sahen oder die die es runterspielten.
Irgendwann war er soweit, dass er sich dachte: "Jetzt ist Schluss!"
Irgendwann saß er mit einer Klinge im Bad und wollte dieser Welt entfliehen, er wollte diese schreckliche Welt nie wieder sehen, er konnte sie nicht mehr sehen. Sie kotzte ihn förmlich an.
Er saß damals lange im Bad, er dachte die ganze Zeit, ob er es nun tut oder nicht. Ihm kam es vor als ob er damals Stunden drin gesessen hatte, wenn nicht Tage. Er machte sich klar, dass er so nicht leben wollte, dass er das nicht aushielt, dieser ständige Druck, dieser psychische Druck.
Er erdrückte ihn.
Er dachte damals auch, wie die Welt ohne ihn aussah. Sicherlich schöner für alle, redete er sich damals ein. Sie würde um ein Übel reduziert werden. So kam er sich vor. Ein Übel.
Irgendwann kam er auf den Gedanken, das das nicht der Ausweg sein konnte.
Wenn er jetzt gehen sollte dann sollte er, aber er würde nicht durch seine eigene Hand gehen. Dann hätte diese Hexe von Lehrerin gewonnen.
Das wollte er nicht, er konnte ihr diesen Triumph nicht gönnen. Sie hatte ihn schon oft vor der Klasse damals bloß gestellt. Sie mochte ihn nicht, nicht mal ansatzweise, warum wusste er nicht. Doch inzwischen war er ihm egal, sie war zu seinem Feindbild geworden.
Er hatte sich dann für das Leben entschieden, er wollte sein Abitur machen und es dieser Lehrerin so unter der Nase reiben, dass sie daran ersticken sollte. Er wollte es ihr beweisen. Sie sollte noch sehen, dass sie Unrecht hatte. 
Dieser Tag hatte für ihn eine Wende bedeutet, er hatte sich geschworen, das er sich nie umbringen würde. Er würde zwar seinen Tod annehmen wenn er denn gekommen war, doch solange er noch einen Willen zu Leben hatte würde nicht durch seine Hand sterben.
Ebenfalls wollte er für jeden seiner Freunde den Ritter spielen sozusagen, er wollte sie vor seinem Schicksal bewahren. Er wollte, dass sie niemals das fühlen sollten, was er gefühlt hatte und immer noch fühlte.
Er dachte sich, irgendwann würde er wieder Freunde haben.
Er fand auch irgendwann Freunde.
Eigentlich war es interessant, dass seine Scharade nur wenige bemerkten, er wusste zwar schon damals, das die Menschen im Grunde blind durch die Gegend liefen, jedoch wurde ihm damals erst richtig bewusst wie blind sie waren.
Keiner erkannte seine wahren Gefühle, keiner interessierte sich dafür.
Sie gingen achtlos an ihm vorbei und versuchten weiter ihr unbedeutendes Leben zu führen. Sie waren mit sich selbst beschäftigt und konnten keine Zeit für andere Menschen erübrigen.
Er hatte sich vorgenommen nicht so zu werden...
Doch leider war das Leben erbarmungslos, er musste um seiner selbst Willen und um nicht das blutende Loch in seinem Herzen nicht zu vergrößern, so werden. Er stumpfte ab, ihn kümmerte nur noch wenig, er wollte nur noch die Menschen jagen, die anderen das antun, was ihm angetan wurde.
Er wollte seine Freunde beschützen.
Die gefühllose Stimme einer Frau sagte seine Station an. Er erwachte aus seinen Gedanken. Auch wenn er ihn innerlich im Grunde die ganze Zeit zerriss, er wollte schreien, seiner Wut Raum machen, er wollte traurig sein, er wollte er selbst sein.
Doch er stieg aus der Bahn und fing an zu lächeln.





Geschrieben von Pain

07.02.2011

Stille

Es krachte.
Der dabei entstehende Schall betäubte für wenige Sekunden. Seine Ohren schienen wie unter Wasser. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Eigentlich kannte er alles.
Er kannte das ohrenbetäubende Geräusch, die erschreckenden Bilder, das Gefühl verloren zu sein, das Gefühl von Ausweglosigkeit.
Er kannte alles, doch irgendwie schien es ihm jedes Mal erneut zu schaffen zu machen. "Ob das bei den Eliten auch so ist? Ob die noch so etwas wie Reue spüren?", fragte er sich leise. Er wusste keine Antwort.
Plötzlich knallte es erneut.
Sie kamen näher. Dieser Knall war näher als der davor, also mussten sie näher kommen. Er blickte kurz aus seiner Deckung hervor: Keiner zu sehen.
Aber da muss irgendwo einer sein. Er konnte sie förmlich riechen. Dieser Geruch nach Tod, nach Verwesung. Dieser Gestank!
Es knackste hinter ihm.
Er schreckte auf. Sein Herz schlug fast hörbar laut. Er hoffte, dass es seine Position nicht verriet.
Es knallte wieder.
Ein anderes Geräusch gesellte sich zu der Stille. Es war sehr leise und trotzdem brauchte er nicht lange um es zu identifizieren. Er kannte dieses Geräusch nur allzu gut, Dieses schwerfällige, metallische Geräusch.
Er bewegt sich.
Das Geräusch wurde lauter. "Was mache ich jetzt?", verzweifelt suchte er nach einer Lösung. Allein würde er es niemals schaffen und sein Partner war seit ein paar Minuten bewusstlos.
Verdammt!
Es knackte wieder.
Um ein Haar hätte er das vergessen. Er schaute wieder auf :"Immer noch kein..."
Eine flüchtige Bewegung in der Ferne unterbrach den Gedanken. Sie waren da. Sie hatten ihn fast gefunden.
Das metallische Geräusch wurde lauter.
Er blickte erneut auf : Aus der flüchtigen Bewegung wurden zwei Männer. Sie trugen Tücher um den Kopf gewickelt und jeder von ihnen hatte eine Kalaschnikow in der Hand.
Er suchte nach einem Schalldämpfer. "Verdammt keiner da. Vielleicht...", er schaute das Gewehr seines Partners an. Jackpot! Er hatte einen dran.
Kurz überlegte es ob er sich das Gewehr schnappen sollte oder nicht. Er schaute nochmal auf. Inzwischen waren es drei Männer. De dritte hielt eine Schrottflinte in der Hand
Sein Herz pochte. Er atmete schwer, jedoch hektisch. Jetzt oder nie dachte er und griff nach dem Gewehr.
Ein Schuss löste sich.
Er zuckte erneut zusammen. Sein Herz schlug nun lauter und schneller als zuvor und er atmete noch hektischer. "Sie haben mich gleich", schieß es ihm durch den Kopf. Er schätzte die Sprache ein nach dem was er verstehen konnte.
Die Schritte wurden lauter.
Eine Angst durchfuhr ihn. Es war ein Gefühl das es noch nie kannte. Aus noch keinem Einsatz hatte er etwas Vergleichbares gespürt. Sie fesselte ihn in die Ecke in der er gerade saß. Er konnte keinen Finger bewegen.
Kurz überlegte er warum er Angst hatte. Nicht wegen der Männer, er war ein ausgebildeter Offizier. Er hatte eine Ausbildung genossen, die ihn auf so einen Situation vorbereitet hatte.
Nein, die Männer ängstigten ihn nicht.
Die Zeit verging für ihn immer langsamer, während er den Grund für seine Angst suchte. Sekunden wurden zu Stunden für ihn. Doch er kam drauf :

Es war der ständige Begleiter eines jeden Soldaten. Er steht bei jedem Einsatz, direkt hinter einem. Er hatte Angst vor dem Tod. Er wollte einfach noch nicht sterben. Er konnte noch nicht sterben. Sein Leben konnte noch nicht vorbei sein. Nicht jetzt!
Eine Wärme durchfuhr ihn. Er konnte sich wieder bewegen. Ihn durchfuhr der Wille gegen den Tod zu kämpfen. Er nahm sich den knochenförmigen Gegenstand aus seinem Gürtel, entsicherte ihn und warf ihn aus seiner Deckung heraus. Er schloss die Augen.
Ein ohrenbetäubend hohes Geräusch ertönte, begleitet von einem gleißend hellen Licht. Die Blendgranate war explodiert.
Er packte sein Gewehr und kam ruckartig aus seiner Deckung hervor. Er nahm den Ersten ins Visier und schoss. Nun der Zweite. Als letztes war der dritte Mann dran, er zielte kurz und schoss wieder,
Alle drei Männer fielen.
Eine Euphorie durchfuhr ihn beim runtergehen. Er hatte es geschafft. Er hatte überlebt. Er konnte nun gerettet werden.
Er freute sich wie ein Kleinkind, dem man gerade die Power Ranger vorgestellt hatte.
Er drehte sich um zu seinem Partner. Sein Partner atmete nur noch flach. Zwei Kugeln hatten ihn in die Brust getroffen. Er würde wahrscheinlich hier sterben. "Immerhin wirst du auf heimatlichem Boden begraben.", sagte er zu seinem Partner.
"Du bleibst hier in der Hölle!", sagte einen dunkle Stimme mit gebrochenem Akzent aus dem Hintergrund. Er wollte reagieren, nach seinem Messer greifen, sich umdrehen. Doch es war zu spät.
Eine metallische Klinge durchbohrte seinen Hals. Er konnte die Spitze vorne herausgucken sehen. Er spürte die Klinge deutlich in seinem Hals, er spürte das Blut das aus der Wunde schoss, er spürte den stechenden Schmerz. Er spürte selbst den Kerl der hinter ihm stand. Er konnte durch das Messer jede seiner Bewegungen spüren.
Das Blut spritze weiter aus der Wunde.
Der Mann zog das Messer heraus. Es spritze noch mehr Blut.
Er brach zusammen. Er spürte die Blutlache die sich unter ihm gebildet hatte. Er spürte die Nässe des Blutes, er nahm den metallischen Geschmack in seinem Mund war. Sein Herz versuchte den Blutverlust auszugleichen, doch vergeblich. Es blutete nur noch mehr.
Er spürte wie sich seine Lungen langsam mit Blut füllten. Das Atmen fiel ihm immer schwerer.
Eine kühle Brise zog durch sein Gesicht. Sie war kühl und trocken. Langsam wurde ihm schwarz vor Augen. Das letzte was er hörte war das Klicken einer Pistole.

Dann wurde alles Still...



Verfasser : Pain

25.01.2011

Eine weiße Wand

Er sitzte zu Hause, auf seinem Bett und betrachtete die Wand direkt vor ihm. Sie war weiss und hatte ab und zu ein paar fast verblasste, blau Flecken. An der Wand war sonst nichts, außer ein paar Postern und doch schien es ihm, als ob diese fast weisse Wand ihn beruhigte. Er wusste nicht was er sonst gemacht hätte, vielleicht wäre er Amok gelaufen oder hätte sich vor eine S-Bahn geworfen, doch jetzt starrte er auf diese Wand. Er starrte sie schon seit Stunden an, ihm ging nie während der Zeit ein Licht auf, dass er auch etwas anderes hätte tun können. Doch irgendwie wollte er gar nichts anderes machen. Er hatte während der Zeit sämtliche Gedanken an irgend etwas spaßigen verdrängt. Nur eine Frage schwirrte ihm durch den Kopf: "Warum?"
Er konnte sich noch genau an das Gespräch mit ihr erinnern. Er wusste noch wie sie mit völlig banalem angefangen hatten und dann irgendwann zu den Sachen kamen, die wichtig waren. Er hatte bei dem Übergang förmlich eine Klimaveränderung bei sich im Zimmer gespürt, es wurde schlagartig kälter für ihn. Er konnte sich noch an jedes Wort erinnern und immer wenn er sich diese Worte nochmal in Erinnerung rufte, fing sein Herz an zu pochen, am Anfang waren ihm sogar ein paar Tränen die Wange hinunter gerollt. Er kam immernoch nicht damit klar. Er wusste noch wie sie darüber geredet hatten, dass sie irgendwo zwischen Beziehung und Freundschaft standen, dass sie nicht mehr zurück könnten und eigentlich nur die Flucht nach vorne bliebe.
Er hatte kurz aufgeatmet als er das von ihr damals hörte, er dachte es gäbe noch eine Chance, er hatte sich gefreut für einen kurzen Moment.
Doch eines wusste er schon damals. Eine kleine, leise Stimme hatte es ihm immer zugeflüstert: "Es läuft nie alles so wie man es gerne haben will."
Dies schien auch hier zu zutreffen. Murphies Gesetz hatte auch hier zugeschlagen.
Er war immernoch wütend, zwar war die Verzweiflung inzwischen größer, jedoch die Wut blieb allgegenwärtig. Er war schon lange nicht mehr so wütend gewesen und wieder kam die Frage auf: "Warum das ganze?"
Es fiel ihm keine Antwort ein, er wusste nicht warum sie es so angehen musste. Warum musste sie die Frage nach einer Beziehung rationalisieren? Es war ihm generell schleierhaft warum beide das Thema am Telefon fast schon zerredet hatten, aber die Rationalisierung trieb ihn auf die Palme. Was hat Liebe mit Logik zu tun?
Ihm ging diese Frage nicht mehr aus dem Kopf: "Warum musste sie das alles nüchtern betrachten?"
Er dachte sich, dass die Sache doch relativ einfach war, ein Blick in ihr Herz würde ihr doch zeigen ob da Gefühle für ihn wären oder nicht. Warum konnte sie dort nicht nachsehen?
Hatte sie Angst vor dem was sie finden würde?
Oder vor dem was sie nicht finden würde?
Wovor hatte sie Angst?

Angst, darum geht es in diesem Text. Angst hat jeder von uns, seien es Tierphobien oder andere Ängste. Jeder hat sie. Ich zum Beispiel, habe Angst vor Spinnen, sie ekeln  mich. Ich finde sie zwar faszinierend, jedoch anfassen würde ich keine davon. Niemals!
Auch wenn diese Tierphobien harmlos sind und so ziemlich jeder welche hat, sind sie nur das kleinste Übel der Angst. Angst wie sie zum Beispiel im obigen Text beschreiben wird, ist schlimmer meiner Meinung nach. Die Angst vor Beziehungen, eine Phobie die jegliche Beziehungen torpediert und manchmal sogar schon Nähe verhindert. Sie tut nicht nur dem Betroffenen weh, sondern auch den Personen die den Betroffenen lieben. Viele von ihnen sind in der Lage ihre Phobie zu verschleiern  hinter Worten und Redewendungen. Sie reden sich raus aus Beziehungen oder torpedieren absichtig ihre Beziehungen, sie können sich einfach nicht an einen anderen Menschen binden. Sie schaffen es einfach nicht und müssen sich zwingen sich überhaupt auf einen Menschen einzulassen und bei diesem Menschen zu bleiben.
Doch auch das ist nicht die schlimmste Angst. Es gibt eine schlimmere, eine den Verstand verpesstende Angst und jeder, wirklich jeder ist von ihr betroffen.
Die Angst vor den Neuen, vor dem Unbekannten, dem Ungewissen, dem Zufall. Wir alle haben Angst davor, wir alle haben Angst vor Veränderung, deswegen hängen wir noch so an alten Idealen und Religionen, sie vermitteln und das Gefühl von Sicherheit, eine sichere Konstante die die Zeit überdauert hat. Wir kommen nicht mit Veränderung klar, weil wir sonst unser Gewohnheiten umstellen müssen und uns möglicherweise anpassen müssen, jedoch passt sich der Mensch keiner Bedingung an, nicht solange er die Bedingung an sich anpassen kann, deswegen lebt auch kaum ein Mensch in der Antarktis, dort ist es schlicht und ergreifend zu kalt.
Das Problem, dass ich sehe, ist das wir dadurch den Fortschritt behindern, wir behindern unsere eigene Entwicklung. Wir behindern die Forschung, wir legen der Forschung die Ketten der Moral an, was wir nicht machen sollten.
Leonardo da Vinci hat Leichen obduziert, was zu der Zeit verboten war, jedoch dadurch hatte er einen sehr genauen Blick in den Menschlichen Organismus und in dessen Anatomie erhalten. Er hat eine Grenze überschritten und dadurch sind wir in der Medizin später weitergekommen.
Auch heute sollten Wissenschaftler noch Grenzen überschreiten dürfen.
Aber generell sind wir oft der Meinung, dass jede Veränderung etwas negatives ist. Jedoch haben wir damit komplet unrecht! Veränderungen gehören zum Leben! Wenn wir aufhören würden uns zu verändern, würden wir sterben, da sich die Welt um uns ständig verändert. Sie wächst, sie schrumpft, sie bewegt, sie wartet, sie stribt und sie lebt.
Also warum dann an Nostalgie so krampfhaft festhalten? Warum nicht die Vergangenheit ehren, dabei jedoch die Zukunft nicht aus dem Blick lassen und die Vergangenheit vergangen sein lassen. Wir sollten in der Gegenwart leben, die Vergangenheit im Hinterkopf haben und die Zukunft im Blick haben.
Das gilt ebenfalls für die Ideale. Zeiten verändern sich, die Erde verändert sich und die gesellschaft sowieso. Zwar bleiben einige Ideale immer behalten, jedoch gibt es genug Ideale die einer genauen Aktualitätsprüfung unterzogen werden müssen.
Aber wie gesagt, ein Leben in der Nostaligie bedeute auf lange Sicht den Tod.


Denkt darüber nach.

Pain

23.01.2011

Theater

Sie stand vor ihrem Kleiderschrank. Die schwache Beleuchtung schien auf ihre Klamotten. "Was ziehe ich bloß an?", fragte sie sich. Sie wollte auf eine Party gehen und fragte sich nun wie sie denn dort wirken wollte. Zöge sie einen engen Minirock, eine Strumpfhose, ein ebenso enges Top und dazu dann noch High Heels an, würde man sie zwar für sexy, aber auch ein wenig nuttig halten. Zöge sie dagegen die Baggy-Jeans, das weite Shirt und die Turnschuhe an, hätte das wiederrum eine ganz andere Wirkung...
Sie stand noch stundenlang vor ihrem Schrank. Sie konnte sich einfach nicht entscheiden. Irgendwann fiel ihr der Spruch einer Freundin ein:" Sei nur du selbst, dann wird alles schon werden." Dieser Spruch schien sie zu beschäftigen. Sie saß die nächsten Minuten still auf ihrem Bett. Sie wollte sich nicht hinlegen, da sie sonst befürchtete einzuschlafen, deswegen saß sie. Sie saß und saß, bis sie irgendwann hektisch der Schrank aufriss und wild Sachen durch die Gegend schmiss. Sie suchte irgendwas, nur wusste sie nicht wirklich was genau sie suchte. Sie probierte Sachen miteinander zu kombinieren, Accessoires hinzuzufügen und Schuhe dazu auszusuchen, nur schien ihr nichts davon zu gefallen. Nach einer guten halben Stunde fiel sie vor Erschöpfung in ihr Bett. Sie fragte sich warum sie nichts gefunden hatte? Dies sei ihr noch nie passiert. Wie ging das nu...
Dann fiel es ihr ein, sie hatte sich eine grundsätzliche Frage vergessen zu stellen.

Wer bin ich denn eigentlich?

Eine elementare Frage. Ich denke jeder hat sich das mal gefragt. 
Wer bin ich? Was macht mich aus? Was ist mein Stil? Was sage ich aus? Wer bin ich?
Mich würde ja mal interessieren ob es jemanden gibt der diese Frage schonmal beantwortet hat. Ich mein, an sich scheint mir die Antwort irgendwie verborgen zu sein. Wenn ich mir darüber Gedanken mache, kommt mir immer nur ein Gedanke in den Sinn. Der des Theaters.
Zur Erklärung: Die Welt ist voller Lügen. Wir predigen zwar immer, die Wahrheit sei das höchste Gut, doch handeln wir nach einem ganz anderem Prinzip. Natürlich gibt es immer Situationen in denen man lieber lügen sollte, um seiner selbst willen. Doch sind diese vielleicht gar nicht so auswegslos wie wir immer meinen. Es ist die landläufige Meinung, dass man sein Gesicht überall verbergen sollte und so handeln sie meisten Menschen auch. Wir schauspielern überall, wir können gar nicht mehr anders. Uns erscheint diese Farce schon normal zu sein und dazuzugehören. Wir besitzen aber nicht nur eine Maske, wir haben ein ganzes Repertoir an Masken und Gesichtern und es werden immer mehr. Mit jeder neuen Situation schauen wir welche Maske wir dieses Mal nehmen können und falls wir keine passende finden, kreieren wir uns eine neue. In meinem Fall bin ich mir gar nicht mehr sicher, wer ich denn nun genau sei. 
Ich hoffe ihr habt verstanden was ich meine, wenn ja dann versteht ihr meinen Zwiespalt. Demnach sind wir also alle hochgradig schizophren. Bloß können wir unsere Charaktere mal mehr mal weniger kontrollieren. Somit hat sich der Frage, wer bin ich eigentlich?, irgendwie erledigt. Besser wäre, wenn man fragt: Wie viele bin ich? oder Wo ist mein ursprüngliches Ich?

Danach lohnt es sich zu forschen

Pain