Über mich

Es gibt einen Punkt im Leben eines Mannes, an dem er sich entscheiden muss...

23.01.2011

Theater

Sie stand vor ihrem Kleiderschrank. Die schwache Beleuchtung schien auf ihre Klamotten. "Was ziehe ich bloß an?", fragte sie sich. Sie wollte auf eine Party gehen und fragte sich nun wie sie denn dort wirken wollte. Zöge sie einen engen Minirock, eine Strumpfhose, ein ebenso enges Top und dazu dann noch High Heels an, würde man sie zwar für sexy, aber auch ein wenig nuttig halten. Zöge sie dagegen die Baggy-Jeans, das weite Shirt und die Turnschuhe an, hätte das wiederrum eine ganz andere Wirkung...
Sie stand noch stundenlang vor ihrem Schrank. Sie konnte sich einfach nicht entscheiden. Irgendwann fiel ihr der Spruch einer Freundin ein:" Sei nur du selbst, dann wird alles schon werden." Dieser Spruch schien sie zu beschäftigen. Sie saß die nächsten Minuten still auf ihrem Bett. Sie wollte sich nicht hinlegen, da sie sonst befürchtete einzuschlafen, deswegen saß sie. Sie saß und saß, bis sie irgendwann hektisch der Schrank aufriss und wild Sachen durch die Gegend schmiss. Sie suchte irgendwas, nur wusste sie nicht wirklich was genau sie suchte. Sie probierte Sachen miteinander zu kombinieren, Accessoires hinzuzufügen und Schuhe dazu auszusuchen, nur schien ihr nichts davon zu gefallen. Nach einer guten halben Stunde fiel sie vor Erschöpfung in ihr Bett. Sie fragte sich warum sie nichts gefunden hatte? Dies sei ihr noch nie passiert. Wie ging das nu...
Dann fiel es ihr ein, sie hatte sich eine grundsätzliche Frage vergessen zu stellen.

Wer bin ich denn eigentlich?

Eine elementare Frage. Ich denke jeder hat sich das mal gefragt. 
Wer bin ich? Was macht mich aus? Was ist mein Stil? Was sage ich aus? Wer bin ich?
Mich würde ja mal interessieren ob es jemanden gibt der diese Frage schonmal beantwortet hat. Ich mein, an sich scheint mir die Antwort irgendwie verborgen zu sein. Wenn ich mir darüber Gedanken mache, kommt mir immer nur ein Gedanke in den Sinn. Der des Theaters.
Zur Erklärung: Die Welt ist voller Lügen. Wir predigen zwar immer, die Wahrheit sei das höchste Gut, doch handeln wir nach einem ganz anderem Prinzip. Natürlich gibt es immer Situationen in denen man lieber lügen sollte, um seiner selbst willen. Doch sind diese vielleicht gar nicht so auswegslos wie wir immer meinen. Es ist die landläufige Meinung, dass man sein Gesicht überall verbergen sollte und so handeln sie meisten Menschen auch. Wir schauspielern überall, wir können gar nicht mehr anders. Uns erscheint diese Farce schon normal zu sein und dazuzugehören. Wir besitzen aber nicht nur eine Maske, wir haben ein ganzes Repertoir an Masken und Gesichtern und es werden immer mehr. Mit jeder neuen Situation schauen wir welche Maske wir dieses Mal nehmen können und falls wir keine passende finden, kreieren wir uns eine neue. In meinem Fall bin ich mir gar nicht mehr sicher, wer ich denn nun genau sei. 
Ich hoffe ihr habt verstanden was ich meine, wenn ja dann versteht ihr meinen Zwiespalt. Demnach sind wir also alle hochgradig schizophren. Bloß können wir unsere Charaktere mal mehr mal weniger kontrollieren. Somit hat sich der Frage, wer bin ich eigentlich?, irgendwie erledigt. Besser wäre, wenn man fragt: Wie viele bin ich? oder Wo ist mein ursprüngliches Ich?

Danach lohnt es sich zu forschen

Pain

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