Über mich

Es gibt einen Punkt im Leben eines Mannes, an dem er sich entscheiden muss...

16.09.2010

Menschenbilder

Wer sind wir?
Diese Frage stellte sich indirekt bei mir heute im Religionskurs. Sie ist aufgekommen während wir uns mit Gottesbildern beschäftigt haben und irgendwie brachten mich die ganzen Antworten zum grübeln...
Also mal abgesehen von der Tatsache, dass natürlich wieder das übliche rauskam, was nunmal rauskommt wenn man christliche erzogene, naive Teenager zu sowas befragt. "Ja der Mensch ist ein durch und durch gutes Wesen..". Also ganz ehrlich, ich denke jeder der die Nachrichten nicht mit Scheuklappen sieht, wird erkennen das wir alles andere als durch und durch gut sind. Woher kommt so was sonst zu Stande wie, zum Bespiel der Diebstahl des Bohrers der die Verschütteten in Chile befreien soll? Haben das Menschen getan die durch und durch gut sind? Vielleicht sind ja die Diebe keine Menschen, somit trifft die Definition gar nicht zu, oder aber die Bergleute sind schlecht, somit wiederrum keine Menschen, und die Diebe haben uns vor ihnen beschützt?
Ich denke beide Varianten klingen doch sehr lachhaft und sind einen halbwegs intelligenten Menschen, der die Welt etwas kennt, eher fremd.
Ich persönlich denke, dass wir Menschen alle Egomannen sind. Wir tun alles was wir tun, vielleicht nicht in erster Linie, aber wir tun alles für uns selbst. Hier verwende ich gerne den Begriff des Nutzens. Alles muss für uns einen persönlichen Nutzen haben! Wir tun nichts ohne einen Nutzen für uns. Wir schaden uns an sich niemals freiwillig, außer wir wollen genau das erreichen. Wir laufen nicht einfach freiwillig in ein Messer hinein ohne vorher Suizidgedanken gehabt zu haben oder unter einer Krankheit zu leiden. Wir tun nur etwas, wenn es einen Nutzen für uns hat und da das so ziemlich das fundermentalste ist das mein Menschenbild ausmacht, wiederhole ich das nochmal. WIR TUN NUR ETWAS, WENN ES EINEN PERSÖNLICHEN NUTZEN FÜR UNS HAT! (irgendwie ist das Ausrufezeichen hier zu klein..^^)
Selbst ich schreibe diesen Blog, weil ich z.T. gerne Lehrer spiele, zum anderen aber auch Anerkennung nicht abgeneigt bin. Außerdem habe ich schon immer den Drang gehabt einen Gedanken zu Papier zu bringen, wenn er mir wie ein Parasit im Gehirn sitzt.
Wer mir hierbei nicht glauben will, kann gerne mit mir diskutieren und falls er mich vom Gegenteil überzeugt, so bin ich ihm sehr dankbar. Denn der fett-geschriebene Satz lässt ja nur eine Schlussfolgerung zu, nämlich das wir alle SCHLECHT sind. Was ja nach der Definition der derzeitigen Gesellschaft auch richtig ist. Etwas Egoistisches ist in erster Linie schlecht und wir wollen ja alle keine Egoisten sein, nicht? Wobei ich hier anmerken darf, das ich nichts schlechtes sehe wenn ich z.B. einem Freund beim aufräumen helfe und ich dabei seinen Dank ernte und er dabei jemanden hat der ihm beim aufräumen hilft. Somit habe ich, das was ich diereckt oder indirekt haben wollte und er hat auch etwas gutes daraus gezogen. Wir sind nur dann schlecht wenn wir etwas tun und nur wir etwas davon haben, während jemand anderes nur schlechtes daraus gezogen hat. Wenn ich hier falsch liege dann bitte ich um sofortige Anmerkung.
Wobei ich hier sagen muss, dass das ein sehr düsteres und pessimistisches Menschenbild ist und ich wette man kann alles, was ich hier geschrieben habe, auch wunderbar positiv und nach "Friede, Freude, Eierkuchen" Manier ausdrücken, jedoch finde ich zu tiefst falsch wenn man etwas verleugnet in dem man es entweder totschweigt, es nett veerpackt oder es an jemand anderen weitergibt und sei es auch ein almächtiger Herrscher. Man muss die Welt sehen wie sie ist,  mit ihren vielen guten und ihren ebenso vielen schlechten Seiten. Wenn man jetzt eine Seite komplett verleugnet verschwindet sie dadurch nicht einfach, sie bleibt und wird einen irgendwann überrollen. Denn wir sind für unsere Taten verantwortlich und keine wird uns verzeihen, wie sich auch keiner außerhalb unseres Freundeskreises um unser Scheitern kümmert. Somit bringt es auch nichts die Verantwortung jemanden zuzuschieben, denn letztendlich kann man das Spiel solange spielen, bis alles wieder dort ist wo es gastartet ist. Somit kümmert euch lieber um euch und eure Freunde. Zieht euer Ding durch und kümmert euch nicht um unbekannte Andere! Sie kümmert es nicht wenn ihr scheitern, aber es kümmert euch!

Somit einen egoistischen Gruß an alle Leser
Euer Pain

3 Kommentare:

  1. Natürlich tun wir das meiste, weil es uns selbst nutzt. Aber ich möchte trotzdem das du nochmal über ein Wort in diesem Zusammenhang nachdenkst.
    Liebe
    Ich will nicht sagen das wir durch sie komplett unselbstständig und uneigennützig handeln. Wir lieben, weil es uns selbst mit Freude erfüllt zu lieben und geliebt zu werden. Aber jeder Mensch der schon einmal geliebt hat oder geliebt wurde, wird bezeugen können, dass es DANN einen Menschen für einen gibt, für den man (mit gewissen Einschränkungen natürlich) alles tun würde.
    Wenn man jemanden wirklich liebt, stellt man dessen Bedürnisse unbewust über die eigenen.
    Wie schon gesagt, es geht einen selbst dadurch ebenfalls gut, aber ich persönlich bin davon überzeugt, dass HIER in erster Linie das wohlbefinden des anderen im Vordergrund steht. Und wenn das nicht der Fall sein sollte, dann bin ich wohl eine aussterbende Spezies^^
    Und denk doch nicht immer so negativ über die Menschen. Sie bauen viel Mist, dass stimmt schon, aber wie sollten sie anders, wenn sie es so beigebracht bekommen haben !?
    Und besonders den letzten Satz finde ich persönlich enttäuschend. Denn genau aus DIESEM Grund sind überhaupt alle Menschen so !
    Denn alle denken "Ja wäre ja ganz schön, aber warum soll ich anfangen, wenn andere das nicht für mich machen !?"
    Denn schlieslich muss irgendjemand ja anfangen. Ich sage nicht, dass ich das perfekt mache, aber ich versuche es wenigstens.
    Denn vom rumsitzen und sich beschweren wie schlimm die anderen sind, hat sich noch niemand verändert.

    LG Cain

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  2. der müde straßenfeger5. Oktober 2010 um 16:35

    Deinem Gedankengang kann man gut folge leisten. Jedoch sehe ich deine These, dass der Mensch "böse" ist und nur aus Eigennutz handelt, nicht ausreichend gestützt. Vorab kurz: Ich bin der Auffassung, dass der Mensch von Grund auf ein gutes Wesen ist.
    Wir stellen uns die Frage, ob der heutige Mensch nur aus Eigennutz handelt und deshalb böse ist. Um die Frage beantworten zu können, muss man nach den Motiven und Gründen des menschlichen Handelns fragen. Was brachte den Menschen dazu? Wieso verfolgte er diese Absicht? Die meines Erachtens einzige Antwort ist: Der Mensch wird in seinem Handeln von seiner Umwelt geprägt(Produkt seiner Umwelt). Sein Charakter wir durch seine Umwelt geformt. Nun muss man folgerichtig weiter fragen: Was macht den die Umwelt aus? In der Beantwortung dieser Frage liegen die Gründe für das Handeln des Menschen.
    Nehmen wir jetzt den Menschen in Deutschland. Was ist die Umwelt, die uns umgibt? Es ist die deutsche Gesellschaft. Diese Gesellschaft ist in der heutigen Zeit eine Gesellschaft des Wettkampfes. Jeder Mensch ringt in diesem „Wettkampf“ um Besitz! Und das ist der springende Punkt. Der Besitz ist es was den Menschen böse macht!!!
    Stell dir eine Gemeinschaft vor in der es ABSOLUT KEINEN BESITZ mehr gibt. In dieser Modellvorstellung wäre es für niemanden notwendig, jemand anderem Schaden zuzufügen. Niemand kann mehr in Eigennutz handeln, weil es für ihn keinen Nutzen erbringen würde.
    Ich denke der Mensch lässt sich bis auf seinen Überlebenstrieb reduzieren, und wird daher nicht als gut oder böse geboren, sondern lediglich durch seine Umwelt geformt.

    Man liest sich!

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  3. @ Strassenfeger
    Natürlich hast du Recht, der Mensch ist irgendwo von seiner Umwelt und von der derzeitigen Gesselschaft beeinflusst, jedoch ist der Wettbewerbsgedanke keine Erfindung des Kapitalismus. Der Evolution zufolge überlebt nur der Stärkere somit ist der Wettkampf in unserer Natur verankernt, womit wir nichts dafür können das wir Egoistisch sind und damit böse...
    Und nebenbei, der erste Besitz eines Menschen ist sein Leben...

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