Über mich

Es gibt einen Punkt im Leben eines Mannes, an dem er sich entscheiden muss...

24.04.2011

Es verändert einen...

Ein wunderschöner Tag, die Sonne scheint auf das Rot des Kleides, die Vögel zwitschern ein Melodie passend zur Kapelle und am Himmel wagte es keine Wolke ihr diesen Tag zu versauen.
Das Ganze im Freien abzuhalten war eine geniale Idee, dachte sie sich.
Alles war soweit vorbereitet, er zwängte sich gerade in seinen schwarzen Anzug, sie hatte ihr Kleid, die alte Hallskette ihrer Großmutter, die Ohrringe ihrer Freundin und die blaue Spange in ihrem säuberlich hochgesteckten Haar. Auch wenn man die Locken in ihren Haaren immernoch sehen konnte.
Sie muss zugeben, dass sie sich lange dagegen gesträubt hat, sie wollte nie etwas endgültiges, sich alle Wege offen halten, doch bei ihm hatte sie sich das erbarmt und ja gesagt.
Der Marsch ertönte, alle Gäste standen auf und richteten ihre Blicke auf eine große, hölzerne Tür. Sie nahm den Arm ihres Vaters und schritt hinaus in Freie.

Die Aufregung lies ihr Herz bis zu ihren Kehle hinauf pochen, sie nahm jeden Schlag genau wahr. Alle starrten sie an, jedoch löste sich ,just in dem Moment als sie auf der geschmückten Rasenfläche erschien, sämtliche Zweifel über diese Verbindung, all die Skepsis und alle das Tuscheln, in Entzückung über Sie auf. Sie alle waren hin und weg, von ihrem Kleid.
Es war nicht traditionell weiss, es war knallrot, ein sehr starkes Rot. Es war ein trägerloses, langes, mit Spitze verziertes, weinrotes Kleid. Es hatte einen tiefen Rückenausschnitt der wie ein Korsett zusammen geschnürt war.
Ihre rot-schwarzen Schuhe blitzen unter ihrem Kleid hervor, sie konnte sich noch gut an die Shoppingtour erinnern in der sie diese Schuhe ergattert hatte. Es war ein reiner Zufall, dass sie sie fand. Zwar dachte sie das 12cm Absätze etwas zu viel wären, doch am Ende war ihr das völlig egal, dafür waren die Schuhe viel zu bezaubernd.
Der Schleier war relativ schlicht gehalten, nicht gerade sehr auffällig, jedoch verdeckte er die blaue Spange in ihrem Haar. Er war nicht sonderlich lang, jedoch wirkte die rote Stoff optisch sehr. Es betonte perfekt ihre braunen, lockigen Haare.
Der Strauss war ebenfalls sehr schlicht, einige weiße, rosa und rote Rosen zierten den Strauß. Die Blumen wurden von einem Roten Band zusammengehalten und von einer großen Schleife geziert.
Sie sah einfach nur fantastisch aus!

Sie ging jeden Schritt synchron mit ihrem Vater und rhythmisch perfekt zur Melodie des Marsches. Als sie nach vorne sah entdeckte sie ihre Hochzeitsgesellschaft. Ihre Freundinnen, die ihr als Brautjungfern assistieren, Den Pfarrer, der extra auf diese Trauung gewartet hatte, die Freunde ihres Mannes, stattliche Männer in Anzügen als Trauzeugen und natürlich Ihn.
Sie sah in diesem Moment zum ersten Mal bewusst ihren Bräutigam. Er stand relativ selbstbewusst in seinem Schwarzen Anzug, dem weissen Hemd und der roten Krawatte da. Ein wenig war im dann doch die Aufregung anzumerken.
Er schaute sie mit einem liebevollen Blick an, lächelte und erwartete sehnsüchtigst ihr Ankommen. In seinen Augen konnte man seine Liebe zu ihr deutlich sehen, generell wechselte sein Blick wenn er sie ansah, er wurde jedes Mal sanfter und zarter. Für sie gab er seine harte Schale auf.
Als sie ihn da stehen sah, sah wie er sich auf sie freute, sah wie die Hochzeitsgäste sie und ihr Kleid anpriesen, verflogen mit einem Mal nun auch alle ihre Zweifel. Sie war nun fest entschlossen es zu tun.

Es ist interessant wie einen ein Gefühl verändern kann. In einem Moment glaubt man noch fest an sein Weltbild, hat über Jahre hinweg seine Hypothesen für sich bewiesen, ist mit den Konsequenzen im Reinen und just kommt eine Person die all das, an das man glaubt in Frage stellt. Eine Person die all die Antworten, alle Vermutungen, ja selbst die Fragen, neu mischt und so neue Antworten fordert. Sie stellt die Frage nach Gott und der Welt erneut und fragt auch erneut nach der Liebe.
Denn genau das ist es, was dich all deine Theorien über Bord werfen lässt. In einem Moment bist du zum Dummen geworden, der außer seiner Liebe nichts mehr hat.
Auch wenn das jetzt ziemlich negativ klingt, es ist ein geniales Gefühl.
Ich habe mir die Liebe lange Zeit, durch eine chemische Reaktion im Gehirn erklärt, nichts als Hormone, ein evolutionärer Mechanismus damit wir nicht aussterben. Doch nun stehe ich mit meinen alten Antworten und sie scheinen nicht mehr zu passen. Das Puzzle meiner Welt ist dadurch zerstört worden. 
Jetzt kann ich die Liebe, oder besser meine Liebe nicht mehr nur durch Parrungsdrang erklären, denn das allein ist es nicht mehr. Vielmehr ist es ein Gefühl von benötigtem Zusammenhalt, man braucht den anderen, man macht sich von ihm abhängig und man macht es freiwillig. Man macht es aus Liebe.
Man möchte in ihrer Nähe sein, man möchte sie an sich einfach nur den ganzen Tag bewundern, ihre Eleganz sichten und durch ihre Schönheit dahinschmelzen.
Sie macht die Dinge einzigartig.

Sie war bei ihrem Bräutigam an gekommen und schaute nun auf den Pfarrer. Er fing an mit seiner normalen Predigt über die Ehe, er erzählte etwas zu ihren Personen und dann begann der wichtige Teil.

Der Pfarrer drehte sich zum Bräutigam, schaute ihn tiefen Blickes an und begann: "So frage ich dich, Willst du die hier anwesende Braut zu deiner Frau, vor Gottes Augen, nehmen? Willst du sie liebe und ehren, ihr den Rücken stärken und sie auf Händen tragen, bis das der Tod euch scheidet?"
"Ja, ich will."


Liebe ist ein herrliches Gefühl. Man wird durch sie erwachsener. Man übernimmt Verantwortung für sie und möchte seine Frau versorgen und sie vorallem verwöhnen. Man möchte ihr nur das Beste schenken und auch wenn sie einen dann immer als Spinner darstellen, ganz verlegen rot werden und meinen, dass das zu viel wäre, freuen sie sich immer darüber. 
Der Gesichtsausdruck den sie dabei haben, das strahlen in ihren Augen, dieses wunderschöne Lächeln, die kleinen, roten Flecken auf ihren Wangen, dafür leben wir Männer dann. Wir wollen so oft wie nur möglich diesen Ausdruck in ihren Gesichtern sehen.
Früher dachte ich immer, das Beziehungen ein wenig antiquiert sind, das es zwar so etwas wie die große Leibe gibt, jedoch nicht in der Form wie sie einem immer beschrieben wurde. Ich dachte mir Disney wäre etwas für kleine Mädchen und es würde nicht in der Realität bestehen. Doch nun, weiss ich nicht wer recht hat. Ich gelange mit jeden Tag mehr an ihrer Seite, weiter zur Disney-Fraktion. 
Jetzt weiss ich das ich nach nichts anderem gesucht hatte, die ganze Zeit hatte ich nach der Beziehung gesucht und sie nun, in meinen jungen Jahren, glücklicherweise gefunden. 
Wobei das "bis das der Tod uns scheidet" wörtlich zu nehmen ist, hoff ich doch.

Nun drehte er sich zur Braut um. Er schaute sie mit einem tiefen Blick an und begann seine Frage: "Auch frage ich dich, willst du den hier anwesenden Bräutigam zu deinem Mann, vor Gottes Augen, nehmen? Willst du ihn lieben und ehren, ihm den Rücken stärken und dich von ihm tragen lassen, bis das der Tod euch scheidet?"

Ihr stiegen die Tränen in die Augen und sie sagte:" Ich...


Pain